Wie sinnvoll ist eine Direktversicherung zur privaten Altersvorsorge?

 

Es sieht auf den ersten Blick aus, als wäre eine Direktversicherung im Rahmen einer Gehaltsumwandlung eine sichere Sache, um gut für das Alter vorzusorgen. Man wird gelockt mit Steuer- und Sozialversicherungsersparnis, sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber hat dadurch tatsächlich geringere Kosten, die ihm auch rückwirkend nicht genommen werden. Aber beim Arbeitnehmer klopft am Ende die Krankenkasse an und verlangt einen höheren monatlichen Beitrag. D. h., ein großer Teil des Ersparten wird einem wieder weggenommen.

Natürlich wird man bei Abschluss der Direktversicherung informiert, dass nachgelagerte Kosten kommen werden, aber über die genaue Höhe wird man selbstverständlich nicht informiert, da ja die Überschussbeteiligungen (welche?) etc. nicht vorhersehbar sind und weil man deswegen keine genauen Summenangaben machen kann. Und außerdem weiß niemand, wie hoch die Kassenbeiträge in z. B. 20 Jahren sein werden. Der Versicherte freut sich natürlich über die Summe, die eines fernen Tages auf ihn wartet und auf die evtl. versprochene Renditen, die später anfallenden Kosten werden verdrängt, weil das ja „nicht soviel sein kann“. Am Ende kommt das böse Erwachen. Versicherte fragen sich zurecht, worin der Sinn einer Direktversicherung liegt, wenn er alle Vorteile in der Ansparphase nach der Auszahlung wieder zurückzahlen muss?

  1. Böse gesagt liegt ein Sinn darin, den Versicherungskonzernen Umsatz zu verschaffen. Alleine die Einführung der Riester-Rente bzw. die Veränderung infolge einer Klage eines Beamten hinsichtlich der steuerlichen Gleichbehandlung von Beamten und Rentnern hat einem bundeskanzlernahen Freund – der lt. eines Stern-Berichtes im Amt ein und ausging – einen Milliardenumsatz gebracht.

 

  1. Der einzige Sinn von Direktversicherungen und auch Kapital bildenden Lebensversicherungen besteht darin, dies quasi als Sparvertrag für das Alter zu sehen, damit wenigstens etwas Geld für das Alter angespart wird. Die Lücke, die vom Gesetzgeber zwischen letztem Verdienst und Rente geschaffen wurde, ist für den „normalen“ Menschen nicht zu schließen, soviel Geld bleibt ihm gar nicht übrig. Die merkwürdigen „Anreize“, über Gehaltsumwandlung und Arbeitgeberzuschuss anscheinend mehr zu sparen, als es sonst möglich wäre, werden nachgelagert wieder weggenommen. Sie dienen allenfalls dazu, den Verbraucher zu locken und in Sicherheit zu wiegen.

 

Trotzalledem ist es äußerst wichtig, so gut es geht für das Alter vorzusorgen. Allerdings sind Direktversicherungen (und auch andere) kein Rendite-Garant, aber sie sind eine Möglichkeit, ein wenig mehr Geld sparen zu können.

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