Da gönnt der Staat seinen Bürgern einmal eine Mini-Entlastung – die EEG-Umlage soll im nächsten Jahr sinken – dann werden die Netzbetreiber gierig und heben einfach die Gebühren an. Die Netzentgelte sind regional unterschiedlich und machen mehr als 20% des Strompreises aus. Es ist ein Fass ohne Boden, keine Entlastung für den Endkunden in Sicht.
Leider wechseln immer noch zu wenig Verbraucher ihren Stromanbieter, daher funktioniert die Preisschraube nach wie vor.
Daneben wirkt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes wie ein Witz: Energieversorger dürfen nicht ohne Ankündigung und Nennen von Gründen den Preis erhöhen – möglicherweise drohen Rückzahlungen. Die wenigsten Verbraucher werden überhaupt durchblicken, ob und in welcher Höhe sie Rückzahlungen geltend machen könnten, den Versorgern droht nur wenig Ungemach.
Interessant wird in diesem Zusammenhang auch, wie sich die 4,7Mrd. Klage von Vattenfall gegen die Bundesregierung auswirken wird. Vattenfall klagt auf entgangenen Gewinn wegen des Atomausstiegs vor einem nichtöffentlichen, internationalen Schiedsgericht in Washington, das Verfahren kostet im Vorfeld schon mal 9 Millionen Euro für den Steuerzahler. Ein Vorgeschmack auf TTIP und höhere Strompreise?
Es bleibt dabei: Wechseln spart Geld, man kann immer wieder wechseln, und den teueren Anbietern damit die Rote Karte zeigen!